Die Gedenktafel für James Simon
Die Vettern James Simon (1851-1932) und Dr. Eduard Simon (1864-1929) waren in zweiter Generation Inhaber der Textil-Handelsgesellschaft Gebr. Simon, die zu den größten Handelshäusern im Deutschen Reich zählte. Sie gehörten zu den sogenannten „Kaiserjuden“, einer Gruppe im Tiergartenviertel ansässiger assimilierter großbürgerlicher Juden, die im Kaiserreich zu großem Wohlstand gelangt waren und durch soziales Engagement und Mäzenatentum um die Anerkennung der Mehrheitsgesellschaft rangen. Ihre Leidenschaft war die Kunst, die sie durch die Präsentation ihrer Sammlungen in ihren Villen demonstrierten. Beide wurden von Wilhelm von Bode beraten und spendeten hohe Summen an die Königlichen Museen. James Simon stiftete zudem zahlreiche bedeutende Werke, darunter die Büste der Nofretete, und er finanzierte Grabungskampagnen. In den 1920er Jahren geriet Gebr. Simon in wirtschaftliche Schieflage, die dazu führte, dass James Simon seine Villa im Tiergartenviertel 1927 verkaufen musste.