28.10.–21.11.21

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Medienkünstlerische Interventionen „Bee prepared“ und „I see you“

an der Außenfassade des Kunstgewerbemuseums

Donnerstag, 28. Oktober – Sonntag, 21. November 2021

17:00

Kunstgewerbemuseum
Matthäikirchplatz
10785 Berlin

Wie könnte das Kulturforum in Zukunft aussehen? In zwei medienkünstlerischen Interventionen loten Dumei Lu, Wenjia Wang, Jiaqiang Guo, Frederik Staut und Oliver Braese das utopische Potenzial einer Gesellschaft im Einklang mit der Natur sowie die dystopischen Kräfte einer KI-gesteuerten Welt aus. Die speziell für die Fassaden des Kunstgewerbemuseums entworfenen Projektionen entstanden in einem Semesterprojekt zum Thema „Utopie Kulturforum“ an der HBKsaar in Saarbrücken. Die Finalist*innen wurden von einer externen Jury ausgewählt.

“Bee prepared”
Konzept & Statement: Frederick Staut, Oliver Braese

Frage: Welche Gesellschaft funktioniert schon seit jeher und auch nur im Einklang mit der Natur? Genau! Die der Bienen. Sie leben durch die Natur und die Natur besteht weiterhin dank ihrer überlebenswichtigen Arbeit für beide Seiten. Um das zu veranschaulichen, erobern sich ab November 2021 eine Menge Pflanzen die Fassaden des Kulturforums Berlin zurück, um den Bienen die überlebenswichtige Grundlage zu bieten und sie zu erweitern. Nachdem sie sich erst vorsichtig einen groben Überblick verschaffen, bekommen die Bienen langsam Vertrauen und fliegen in Schwärmen die ungewöhnliche Fassaden-Begrünung an.

Werden wir unseren aktuellen Lebensstil überleben?
Die Bienen haben überlebt. Werden wir unseren aktuellen Lebensstil überleben? Das ist die Frage, die hier an die Fassade geworfen wird. Durch heutige Insektizide machen wir es den Bienen schwer – und das nur, um die Erträge zu erhöhen und unser Überleben zu sichern. Die Kritik an dieser Stelle lautet ganz klar: Wir müssen mit der Natur im Einklang leben und sie nicht ausufernd ausbeuten. Dank der Bienen gehen bei uns die Lichter noch nicht aus. Ist es zu utopisch, an einen Kompromiss aus Mensch und Natur zu glauben? Es ist an der Zeit, unsere Gesellschaft dafür zu sensibilisieren. Es ist an der Zeit, diese Frage noch einmal laut in unser Bewusstsein zu rufen. Es ist an der Zeit, die wir nicht ignorieren dürfen – denn sie läuft ab: Bienen als Analogie zu unserer Gesellschaft wie sie sein sollte.

“I see you”
Konzept & Statement: Dumei Lu, Wenjia Wang, Jiaqiang Guo

Intelligente Produkte sind heute überall in unserem Leben. Menschen genießen den Komfort von Computern, Mobiltelefonen, Internet of Things usw. und freuen sich auf die schöne Utopie, die durch weitere Technologien hervorgebracht wird. Aber gleichzeitig wird die Privatsphäre verletzt. Big Data analysiert die Daten von Menschen und bildet Informations-Cocoons, die Benutzer umhüllen. Vielleicht werden in Zukunft mit der Entwicklung der künstlichen Intelligenz sogar menschliche Erinnerungen, Denken und Emotionen erfasst.

Kritischer Blick auf das digitale Leben
„I see you“ wirft einen kritischen Blick auf das digitale Leben. Während man ein bequemes Leben genießt, muss auch die persönliche Informationssicherheit geschützt werden. Wahre Utopie bedeutet nicht nur eine Welt materieller Bequemlichkeit, sondern vor allem eine virtuelle Welt der Informationssicherheit.

Semesterprojekt zur „Utopie Kulturforum“
Das Semesterprojekt zur „Utopie Kulturforum“ an der HBKsaar wurde initiiert von Claudia Banz, Kuratorin für Design am Kunstgewerbemuseum und realisiert von Mark Braun, Professor für Produktdesign und Burghard Detzler, Professor für Medienarchitektur & Interaktive Medien im Rahmen der German Design Graduates.

Die Projekte „Bee prepared“ und „I see you“ wurden aus zahlreichen Kursergebnissen von einer Expertenjury um Claudia Banz, Ineke Hans, Katrin Krupka und Hermann August Weizenegger ausgewählt.

Das Projekt und die Fassadenprojektionen wurden realisiert durch das Team um Florian Penner und Alexander Wöhler mit Ingo Wendt, Mert Akbal und Thorsten Müller.

Die beiden medienkünstlerischen Interventionen „Be prepared“ und „I see you“ sind vom 28. Okotber bis 21. November 2021 jeden Tag zwischen 17 und 21 Uhr an der Fassade des Kunstgewerbemuseums zu sehen.