Gesamtkunstwerk
Die Philharmonie als Einheit von Innen und Außen
„Der Saal bestimmt bis in jede Einzelheit die Formgebung des monumentalen Bauwerks. Auch die Außenkontur hängt damit zusammen – die Zelt-Tendenz der Saaldecke tritt hier deutlich in Erscheinung. Ebenso ergab sich aus der Konstruktion des Saales – der über den Hauptfoyers angeordnet ist–die Behandlung aller anderen Räume, in denen sich die jeweiligen Funktionen frei entfalten können, wie auch das Spiel der Treppen, das sich rhythmisch einfügt.“
Hans Scharoun
„Von baumeisterlicher Größe ist bei Scharoun auch die Integration der bildenden Künste in das Gesamtwerk … Diese Kunstobjekte sind Bestandteile einer großen und einheitlichen architektonischen Konzeption. In einer Zeit, in der anstelle der Integration das additive Prinzip, zu einem Bauwerk ohne engere Bindung ein Objekt der bildenden Kunst zu stellen, zur Norm geworden ist, muss die Scharoun‘sche Bewältigung dieses Problems – obgleich in früheren Jahrhunderten selbstverständlich – heute als revolutionär empfunden werden.“
Hans-Joachim Arndt, Architekt und Senatsbaurat a. D.
„Auf den Treppen und Gängen erst erfährt man – sozusagen am eigenen Leibe –, was bis dahin an diesem Bauwerk unverständlich bleiben musste: seinen organhaften Zusammenhang. Aber auch jetzt noch heißt es, räumliche Phantasie anzustrengen im labyrinthischen Astwerk des Foyers, das sich unter dem Saalkörper hindurchschwingt.“
Ulrich Conrads