Erlauben Sie Drittanbieter-Inhalte, um die interaktive Karte anzuzeigen.

Utopie Kulturkirche

St. Matthäus und der Dialog von Kunst und Kirche

2
Alle Ausstellungen

Utopie Kulturkirche

St. Matthäus und der Dialog von Kunst und Kirche

01

Die St. Matthäus-Kirche im Kulturforum – historisches Erinnerungszeichen, geistliche Oase und Raum für die Gegenwartskunst inmitten der großen Kulturhäuser Berlins.

© Jens Bösenberg

Die Idee eines in sich verbundenen Kulturforums gehört zu den bleibenden Fragen des Areals – nicht nur mit Blick auf die äußeren, architektonischen Verbindungslinien, sondern auch mit Blick auf die inneren Verbindungen zwischen den Institutionen und den verschiedenen Kunstsparten – auch zwischen Kirche und Kunst.

Bereits im Januar 1965 entwickelte Pastor Claus Heitmann ein Konzept für ein „Kulturzentrum der evangelischen Kirche im Kulturzentrum Berlin-Tiergarten“ für die St. Matthäus-Kirche: „Es hat in dem architektonischen Zusammenklang und in dem geistigen Konzert die Stimme einer Kirche zu vertreten und vernehmlich zu machen, die das Erbe westlicher Geschichte entscheidend geprägt hat und bereit ist zum Aufbruch in eine neue gemeinsame Zukunft Europas und der Welt.“

Teile dieser Vision wurden in der Folge durch die Pfarrer Helmut Kornemann und den landeskirchlichen Kunstbeauftragten Bringfried Naumann in St. Matthäus verwirklicht: „Die Kirche, die nun auch eine Galerie ist…“, titelte am 10. Juli 1977 die Welt am Sonntag. Erst 1999 erhielt die Kirche –nunmehr als Stiftungskirche–den Satzungsauftrag „den Dialog von Kunst und Kirche zu führen und zu fördern“. Der Gründungsdirektor der Stiftung St. Matthäus und landeskirchliche Kunstbeauftragte, Pfarrer Christhard-Georg Neubert, initiierte die Dialogreihe „Das andere Altarbild“ und entwickelte die Kirche zu einem Zentrum für den Dialog von Kunst und Kirche.

Die Vision einer ständigen Bezogenheit von Kunst und Kirche unter den Vorzeichen der Gegenwartskunst war geboren. Auf die Frage auf welcher Basis ein solches Zusammenspiel langfristig stattfinden könnte, hat der in St. Matthäus ordinierte Kulturtheologe Paul Tillich (1886–1965) eine mögliche Antwort gegeben: Paul Tillich spricht von der „Korrelation“, die im Unterschied zur „Synthese“ keine Vereinheitlichung bedeutet, sondern eine dynamische und letztendlich unverfügbare Wechselwirkung der Verschiedenen.

02

Das Altarbild „Kreuz“ von Arnulf Rainer. Es war 1999 das erste Altarbild in der Reihe „Das andere Altarbild“.

© Stefanie Heider

03

Der Dialog von Kunst und Kirche betrifft den gesamten Kirchenraum: Raumgreifende Bildinstallation „Pompa“ (2019) von Norbert Bisky.

© Bernd Borchardt